Architektur
Villa W, Rum
Das Grundstück befindet sich unterhalb des Ortszentrums von Rum, einer grossen Gemeinde im Einzugsgebiet der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck. Die Grossform des Gebäudes ist aufgrund der länglichen und schmalen Form der beiden neben-einanderliegenden Parzellen bereits vorgegeben. Es präsentiert sich als lang-gezogener schlanker Baukörper, der mit der Garage im Osten und dem überdachten Loungebereich im Westen eine Länge von 45 Metern aufweist. Im mittleren Bereich ist das Obergeschoss mit dem Schlaftrakt als rechteckiger weisser Kubus aufgesetzt, der nach beiden Seiten auskragt und dadurch im Süden einen Teil der Terrasse und im Norden den Eingangsbereich überdacht. Durch das leicht nach Südosten hin abfallende Gelände ergibt sich die Möglichkeit, auch das Untergeschoss grosszügig zu belichten.
Obwohl das Unter- und Ergeschoss in Massivbauweise und somit anders als das Obergeschoss mit vorgefertigten Holzelementen errichtet wurden, sind die Oberflächen einheitlich weiss verputzt. Nach Süden zum Tal hin öffnen sich die Räume mit raumhohen rahmenlosen Verglasungen, bergseitig hingegen sind nur wenige punktuelle Öffnungen gesetzt, die das beeindruckende Panorama der Nordkette einfangen: ein langer Lichtschlitz im Wohn- und Essbereich und eine 20m² grosse Panoramaverglasung in der Galerie des Eingangsfoyers.
Für die Böden wurden im Innenbereich grossformatige Eichendielenböden und grauer Granit verwendet, im Aussenbereich für die Terrassen Teakholz, das niveaugleich mit der Wasseroberfläche des Edelstahlbeckens verlegt wurde.
Eine besondere Herausforderung für die Planer und ausführenden Firmen war der äusserst knapp bemessene Zeitplan. Innerhalb von nur sechs Monaten Planungs- und Bauzeit konnte dank der guten Koordination, der professionellen Arbeitsweise aller Beteiligten und nicht zuletzt dank der raschen Entscheidungen des Bauherren ein recht komplexes Projekt vollständig abgewickelt und übergeben werden.
Alle Fotos © Wolfgang C. Retter